Das Wohnquartier „Märkisches Viertel“ liegt im Norden Berlins. 1964 zogen die ersten Mieterinnen und Mieter ein, zwischenzeitlich lebten 40.000 Menschen im Quartier. Zwischen 2008 und 2016 hat die GESOBAU das Märkische Viertel im großen Stil saniert und zur Niedrigenergiesiedlung umgebaut. Heute ist das Märkische Viertel die erste Großwohnsiedlung in Deutschland, die eine CO2-neutrale Klimabilanz aufweist.
Die Quartiersaufwertung des Märkischen Viertel umfasste in der Planung neben der Sanierung der Wohnungen auch zahlreiche andere Maßnahmen, u.a. wurde die Frage gestellt, wie ein zeitgemäßes Mobilitätsangebot für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers aussehen sollte.
Das Märkische Viertel ist an den ÖPNV mit Bus-, U-Bahn- und Tramlinien angeschlossen. Dennoch liegt das ganze Quartier an der Peripherie Berlins, so dass viele Bewohnerinnen und Bewohner auf ein Auto angewiesen sind. Ein Nachbarschaftsauto à la cambio bot sich als ein Mobilitätsbaustein fürs Märkische Viertel geradezu an. Und schon mal vorab: Dieser Baustein wird heute gerne angenommen.
Das richtige Auto für jeden Zweck
Seit November 2017 stehen an zwei Stationen im Märkischen Viertel zwei Ford Fiesta und ein VW Caddy. So gibt es sowohl ein Nachbarschaftsauto für die kurze Fahrt in der Stadt wie auch ein etwas größeres Fahrzeug, falls etwas transportiert werden muss. „Die Auslastung der Fahrzeuge ist gut, liegt aber noch etwas unter dem üblichen Berliner Schnitt. Die Fahrzeuge sind zirka fünf Stunden am Tag unterwegs – im Gegensatz zu privaten Pkw, die im Durchschnitt nur eine Stunde am Tag gefahren werden“, sagt Carsten Redlich, Geschäftsleitung von cambio Berlin.

An zwei cambio-Stationen stehen Fahrzeuge für die Bewohnerinnen und Bewohner des Märkischen Viertels bereit.
Wenn ein CarSharing-Anbieter in einen neuen Stadtteil kommt, braucht es einfach etwas Anlaufzeit. Bis zu drei Jahren kann es dauern, bis sich eine Station dauerhaft wirtschaftlich trägt. Damit die personellen und technischen Aufwendungen gemeinsam getragen werden, entstehen sogenannte Entwicklungspartnerschaften, in der das finanzielle Risiko gemeinsam getragen wird. Eine Entwicklungspartnerschaft überbrückt erste Anlaufschwierigkeiten und sichert das Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers bis es sich rechnet.
Gemeinsam für eine zeitgemäße Mobilität vor Ort
„CarSharing Angebote in Wohn-Quartieren können nur mit dem gemeinsamen Engagement der Wohnungswirtschaft und des CarSharing-Dienstleisters dauerhaft entwickelt werden“, sagt Carsten Redlich. Eine andauernde und vielfältige Kommunikation mit den Menschen im Quartier ist notwendig. cambio ist als CarSharing-Anbieter gut in die Infrastruktur des Märkischen Viertels eingebunden. So ist etwa die Anmeldung direkt vor Ort in der Geschäftsstelle der GESOBAU möglich. Hier fanden auch im Vorfeld der Einrichtung der Stationen Informationsveranstaltungen statt, auf denen erste Kontakte zu den Bewohnerinnen und Bewohnern geknüpft werden konnten.

Gemeinsam in die Zukunft: Zeitgemäße Mobilität für eine klimafreundliche Großsiedlung.
Und wie sieht die Zukunft des Nachbarschaftsautos im Märkischen Viertel aus? „Wir werden auch weiterhin eng im Dialog mit den Menschen vor Ort bleiben. Sollte sich im Laufe der Zeit zeigen, dass sich die Nachfrage verändert, werden wir unser Angebot natürlich anpassen. Wichtig ist vor allem, dass das Angebot dauerhaft und verlässlich verfügbar bleibt“, sagt Carsten Redlich. Denn die Verlässlichkeit ist eine Vorraussetzung dafür, dass das stationsbasierte CarSharing als Alternative zum privaten Pkw funktioniert.
Das Nachbarschaftsauto im Film:
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(Text: Catharina Oppitz, cambio CarSharing / Fotos: cambio, GESOBAU)
Der direkte Draht zum Team des cambio-Blogs: blog@cambio-CarSharing.de